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Über mich

Warum ich diese Reise gestartet habe

Wie kommt man eigentlich vom „Ich google einfach alles“ zu „Raus mit Google aus meinem Leben“?

Bis Anfang 2025 war ich komplett Team Google. Gmail, Google Fotos, Fitbit, YouTube – du nennst es, ich hab’s benutzt. Ich fand die Google-Story von Anfang an faszinierend: Zwei Typen in einer Garage bauen quasi über Nacht ein Milliardenunternehmen auf. Die Produkte waren am Anfang irgendwie cool und verspielt, die Marke hatte so einen netten Underdog-Vibe. Ich bin damals von Hotmail zu Gmail gewechselt, hab angefangen, alles zu googeln und fand diese albernen Android-Dessertnamen einfach herrlich.

Eine langsame Trennung

Mit der Zeit ließ meine Begeisterung für Google allerdings nach. Aus dem sympathischen Underdog wurde ein globaler Riese – und mit dem Imagewandel veränderte sich auch die Geschichte, die man sich über das Unternehmen erzählte.

Die Enthüllungen von Edward Snowden 2013 waren ein echter Weckruf in Sachen Datenschutz – auch Google war mit dabei, zusammen mit dem Rest der Big-Tech-Gang. Das war der erste Riss in meiner Beziehung zu diesen Konzernen. Aber es brauchte noch viele weitere Jahre und Schlagzeilen, bis ich wirklich Konsequenzen zog.

Ob es um die Bereitschaft ging, mit autoritären Regimen wie China zu kooperieren, oder um den unstillbaren Hunger nach Nutzerdaten, die Quasi-Monopolstellung in bestimmten Märkten oder den Einfluss auf die Informationsverbreitung – die Risse wurden immer größer.

Dass all diese Unternehmen aus den USA kamen, hat mich früher nie gestört – bis zu den letzten Wahlen dort. Jahrelang hatten sie sich als Verteidiger bestimmter Werte präsentiert (ob man die nun teilte oder nicht), und dann – zack – plötzlich alles ganz anders, sobald sich der politische Wind drehte. Prinzipien erwiesen sich als erstaunlich biegsam, wenn sich die Machtverhältnisse änderten. Da wurde mir klar: Das sind keine neutralen Plattformen – das sind Werkzeuge, die man auch gegen dich einsetzen kann.

Déjà-vu mit Ansage

Ab dem Moment ging’s plötzlich ganz schnell. Ich fing an, mich nach Alternativen zu Google und dem Rest der Big-Tech-Welt umzuschauen. Und je tiefer ich grub, desto größer wurde das Problem. iPads in den Klassenzimmern meiner Kinder, Microsoft Office und LinkedIn auf der Arbeit, WhatsApp und Facebook für den Kontakt mit Familie und Freunden – mein ganzes Leben, privat wie beruflich, war tief in Big Tech verstrickt.

Aber das Ganze ging noch viel weiter: Es ging nicht nur um meine oder deine Daten, sondern um die digitale Infrastruktur ganzer Länder – abhängig von ein paar US-Konzernen.

Diese Abhängigkeit erinnerte mich sofort an die Finanzkrise 2008. Damals wurde klar, dass ein paar wenige Banken und Unternehmen so eng mit der Weltwirtschaft verwoben waren, dass ihr Scheitern alles mit in den Abgrund gerissen hätte. Der Satz „too big to fail“ hatte nichts mit Größe zu tun – sondern mit unserer Abhängigkeit. Wir hatten ein System gebaut, in dem es eigentlich keine Alternativen mehr gab.

Und jetzt sah ich genau dasselbe Muster im Tech-Bereich. Was passiert, wenn Google eine Woche lang ausfällt? Oder wenn Apple einem ganzen Land den Zugang zum App Store kappt? Wenn Microsoft aufhört, die Software zu unterstützen, die unsere Unternehmen, Krankenhäuser und Schulen am Laufen hält? Wir haben eine Welt gebaut, in der ein paar Firmen das Sagen haben. Aber im Gegensatz zu 2008 wird hier Geld allein das Problem nicht lösen. Da muss ein Umdenken her – und zwar radikal.

Ich wusste: Ich kann nicht einfach dasitzen und darauf warten, dass Gerichte, Wahlen oder politische Reformen das Problem lösen. Ehrlich gesagt glaubte ich auch nicht mehr wirklich daran, dass sie es könnten. Ich musste selbst was tun – wenn auch nur für mein eigenes Gewissen. Frei nach dem Motto: Sei selbst die Veränderung, die du dir wünschst.

Etwas Perspektive

Klingt das alles ein bisschen dramatisch? Vielleicht. Aber keine Sorge: Ich bin kein Technik-Feind. Ich will nicht zurück in die Steinzeit, und ich bastle auch nicht an meiner Aluhut-Sammlung.

Ich erinnere mich noch an die Zeiten vor Google. Websuchen waren damals ziemliches Glücksspiel. Ich weiß noch, wie ein 56k-Modem klang. Ich kenne Disketten, monochrome Röhrenbildschirme, Mäuse mit Kugel und Kabeln. Kurz gesagt: Ich bin schon ein paar Jahre dabei.

So sehr ich mich an diese Dinge erinnere – ich bin heilfroh, dass sich Technik weiterentwickelt hat. Ich liebe schnelles Internet, HD-Bildschirme mit hauchdünnem Rahmen und kabellose Verbindungen. Ich genieße es, auf Knopfdruck Antworten zu bekommen. Ich finde es großartig, mit Menschen auf der ganzen Welt vom Sofa aus in Kontakt zu treten. Ich bin dankbar, in diesem digitalen Zeitalter zu leben – trotz aller Schattenseiten.

Und nein, ich bin auch nicht besonders paranoid, was Google oder irgendwelche Regierungen über mich persönlich wissen. Aber ich mache mir große Sorgen, wohin die Reise insgesamt geht. Ich bin Amerikaner, und ich bin mit dem Prinzip aufgewachsen, dass Macht begrenzt und verteilt werden sollte – zur Vermeidung von Korruption und Machtmissbrauch.

Ich wünsche mir diese Checks & Balances zurück. Ich will Unternehmen unterstützen, die meine Werte teilen und gesunde Konkurrenz fördern. Ich möchte diesen ständigen Beigeschmack loswerden, wenn ich Technik benutze – und wieder Spaß daran haben.

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Ab in den Kaninchenbau

Also: Ich habe angefangen. Ich bin ziemlich technikaffin und finde schnell Lösungen – als Übersetzer musst du oft spontan improvisieren. Ich dachte: In ein paar Wochen hab ich den Umstieg geschafft. Ich wechsle einfach von Big Tech zu … Small Tech?

Falsch gedacht.

Wie gesagt – ich war voll im Google-Universum. Das wurde mir spätestens klar, als ich meine Google-Daten runterladen wollte: über 390 Gigabyte! Klar, hauptsächlich Fotos und Videos, aber trotzdem! Der Download hat Tage gedauert. Der Ausstieg aus dem Big-Tech-Netz würde nicht einfach werden.

Das erste Problem: Wo soll ich überhaupt anfangen? Alles löschen und bei null starten? Wahrscheinlich keine gute Idee. Ich brauchte meinen PC für die Arbeit und kannte keine Alternativen für manche Programme. Und ich wollte meine Kontakte, Mails, Fotos und all die anderen Dinge nicht verlieren, die irgendwie mit Big Tech verbunden waren. Also habe ich getan, was jeder tun würde: Ich hab’s gegoogelt.

Erste Baby-Schritte

Die Ergebnisse? Gemischt. Es gab gute Tipps, klar, aber man musste sich durch einen Haufen Meinungen, veraltete Infos und Marketing-Gelaber wühlen. Bei jedem neuen Thema fing die Suche quasi wieder bei null an. Nach ein paar Tagen Recherche und innerer Zerrissenheit hab ich meinen ersten Schritt gemacht: Linux auf den Laptop.

Ich war ewig Windows-Nutzer, hatte Linux aber mal kurz im Studium ausprobiert. Was ich für ein Zwei-Stunden-Projekt hielt, wurde ein mehrtägiges Abenteuer. Nicht, weil’s so kompliziert war – sondern weil ich an den entscheidenden Stellen zu wenig Ahnung hatte. Mal hab ich die Antwort nicht gefunden, mal war ich zu schnell beim Überfliegen und hab was Wichtiges übersehen. Aber irgendwann lief’s. Mein erstes „Degoogle“-Projekt: geschafft. Ab jetzt wird’s leichter, oder?

Naja, sagen wir: ähnlich langsam. Viel Ausprobieren, viel Frust, viele Nachtschichten mit Foren, Blogs und Anleitungen. Aber so langsam kam ich rein. Ich hab GrapheneOS aufs Handy gepackt (ging überraschend einfach), meine Mail-Adresse gewechselt (auch machbar, aber mit viel Nacharbeit), und angefangen, alternative Apps zu testen. Der Weg wurde klarer – und ich hatte wieder Spaß an Technik.

Ich bin noch unterwegs

Hier kommt die Wahrheit: Ich bin immer noch auf dem Weg. Ich schreibe das nicht als jemand, der schon auf dem Gipfel steht. Manche Umstellungen liefen nicht glatt, manche Alternativen suche ich noch immer. Ich schreibe mitten aus dem Prozess – und teile, was ich gelernt habe.

Diese Reise hat meine Beziehung zur Technik verändert. Ich achte mehr darauf, was ich nutze, warum ich es nutze und was ich dabei vielleicht aufgebe. Und jedes Mal, wenn’s wieder kompliziert wurde, kam die Frage: „Lohnt sich das alles eigentlich?“ – und das mindestens hundert Mal.

Es hat gedauert, bis ich mich wirklich auf diesen Weg eingelassen habe. Ich hatte Zweifel, Frust, und Momente, wo ich am liebsten alles hingeschmissen hätte. Aber ich hab gelernt: Perfektion ist hier der Feind des Guten. Digitale Unabhängigkeit von Big Tech ist ein weiter Weg – vielleicht werde ich nie ganz dort ankommen. Aber ich bin überzeugt: Es lohnt sich.

Der Guide, den ich mir gewünscht hätte

Als ich anfing, anderen von meinem Degoogle-Projekt zu erzählen, fiel mir Folgendes auf: Erstens – fast alle fanden das Thema spannend. Viele konnten das Gefühl nachvollziehen, dass Big Tech zu groß geworden ist. Zweitens – weniger schön: Ich konnte kaum praktische Tipps geben.

Wohin sollte ich die Leute schicken? Zu Reddit? Zu Google?! Wo sollten sie anfangen, wenn sie mehr wissen wollten? Da wurde mir klar: Viele brauchen eine Art Reiseführer – jemanden, der das Ganze in verständlicher Sprache erklärt, sodass auch Nicht-Techies mitkommen.

Und so entstand diese Website. Ich möchte dir helfen, deine Degoogle-Ziele zu erreichen. Ich will dir die stundenlange Suche nach verlässlichen, verständlichen Infos ersparen. Ob du einfach neugierig bist oder aktiv Alternativen suchst – diese Seite ist für dich.

Hier findest du regelmäßig Artikel, Anleitungen und How-Tos, mit denen du in deinem eigenen Tempo raus aus Big Tech kommst. Ich hoffe, sie helfen dir weiter!

Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast – nutz gerne die Kontaktmöglichkeiten unten auf der Seite. Ich freu mich auf deine Nachricht.

Viel Erfolg beim Degooglen!

– John

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