
Alternativen zu Google Chrome
Chrome ist ein echter Albtraum, was Datenschutz angeht – und trotzdem hält er rund 70 % Marktanteil weltweit. In diesem Artikel zeige ich dir ein paar Alternativen abseits von Big Tech und was sie besonders macht.
Was ist ein Browser?
Dein Browser ist das Programm, mit dem du durchs Internet surfst. Er kennt jede Seite, die du besuchst, jede Suche, die du eingibst – und oft sogar jedes Formular, das du ausfüllst. Die meisten Leute nutzen Google Chrome, der als riesige Datensammlungsmaschine für das größte Werbeunternehmen der Welt dient.
Warum von Chrome (oder Edge/Safari) wegwechseln?
Neben Chrome gehören auch Microsofts Edge und Apples Safari eindeutig zur Big-Tech-Riege. Zusammen machen diese drei Browser etwa 90 % der weltweiten Nutzung aus.
Edge und Safari sind in Sachen Datenschutz etwas besser als Chrome – aber eben auch nicht wirklich gut. Chrome ist besonders bedenklich wegen seiner riesigen Marktmacht:
Datensammlung: Chrome verfolgt dein Surfverhalten, deine Suchanfragen und deine Aktivitäten online, um detaillierte Profile für Googles Werbegeschäft zu erstellen. Stell dir vor: 70 % aller Internetnutzung ganz genau verfolgen zu können…
Googles Kontrolle: Da Google so dominant ist, beeinflusst das zunehmend, wie sich das Web entwickelt – was Innovation und Wettbewerb ausbremsen kann. Und damit kommen wir direkt zum nächsten Punkt…
Manifest V3: So heißt Googles neueste Änderung an den Regeln für Browser-Erweiterungen. Manche dieser Änderungen machen Werbeblocker und Datenschutz-Tools weniger effektiv.
Warum diese Liste so aussieht
Eine vollständige Liste aller Alternativen wäre ewig lang – und würde sich ständig ändern. Außerdem könnte ich zu vielen davon nicht wirklich etwas sagen.
Da diese Seite sich an normale Nutzer richtet, konzentriere ich mich auf Browser, die auf möglichst vielen Betriebssystemen laufen – und mit denen ich mich gut auskenne. Alle hier gelisteten Browser laufen auf Windows, macOS, Linux, Android und iOS (außer Waterfox – den gibt’s noch nicht für iOS).
Das hier ist kein ausführlicher Test, sondern soll dir einen Überblick geben, was es gibt – und dir helfen, ein paar Optionen rauszupicken. Einen Browser zu wechseln geht ziemlich einfach, also spricht nichts dagegen, ein paar Kandidaten auszuprobieren, bevor du dich festlegst.
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Die Browser
Hier sind die Browser, um die es geht:
Firefox, Brave, Opera, Vivaldi und Waterfox
Ich hab sie alle selbst benutzt – und würde jederzeit wieder zu einem davon zurückkehren. Die Unterschiede liegen vor allem „unter der Haube“ und zeigen sich bei ein paar ausgewählten Funktionen.
Also, schauen wir sie uns mal kurz an:

Firefox
Der Open-Source-Browser von Mozilla ist seit Jahren die Hauptalternative zu den „Großen Drei“ (Chrome, Safari, Edge). Er bietet starke Datenschutzfunktionen und lässt sich ziemlich gut anpassen. Entwickelt von einer US-Stiftung.
Besondere Stärke: Bewährte Alternative mit großer Nutzergemeinde – ein echter Allrounder
✅ Pros
- ✔️ Kein Google-Unterbau (eigene Gecko-Engine)
- ✔️ Starke Datenschutzfunktionen direkt eingebaut
- ✔️ Große Auswahl an Add-ons und Erweiterungen
- ✔️ Regelmäßige Sicherheitsupdates
- ✔️ Non-Profit-Organisation dahinter
- ✔️ Quelloffener Code (kann von jedem geprüft werden)
🔴 Cons
- ❌ Mozilla bekommt Geld von Google (für die voreingestellte Suche – lässt sich leicht ändern)
- ❌ Sieht etwas veraltet aus im Vergleich zu manch anderen
- ❌ Manche Seiten machen manchmal Probleme (selten)
- ❌ Etwas kleinere Erweiterungsbibliothek als Chrome
Download: www.firefox.com

Brave
Brave basiert zwar auf Chromium, hat aber Googles Tracking komplett rausgeschmissen. Werbeblocker und Tracker-Blocker sind standardmäßig eingebaut, und Brave wird schnell beliebter. Entwickelt in San Francisco.
Besondere Stärke: Guter Werbe- und Tracking-Schutz direkt ab Werk
✅ Pros
- ✔️ Blockiert Werbung und Tracker von Haus aus
- ✔️ Kompatibel mit Chrome-Erweiterungen
- ✔️ Erweiterte Datenschutz-Funktionen
- ✔️ Integrierter Tor-Modus
- ✔️ Quelloffen (Open Source)
🔴 Cons
- ❌ Trotzdem Chromium-basiert (aber stark „entgoogelt“)
- ❌ Krypto-Funktionen sind nicht jedermanns Sache
- ❌ Wirkt manchmal etwas aufdringlich mit Eigenwerbung (VPN, Krypto, Suche, AI usw.)
Download: www.brave.com

Vivaldi
Ein funktionsreicher Browser von ehemaligen Opera-Entwicklern – mit Fokus auf Anpassbarkeit und Features für Power-User. Entwickelt in Oslo, Norwegen.
Besondere Stärke: Fokus auf Produktivität und Anpassbarkeit – inkl. unübertroffenen Tab-Management Optionen
✅ Pros
- ✔️ Super Tab-Verwaltung-Funktionen
- ✔️ Extrem anpassbare Oberfläche
- ✔️ Integrierter Werbe- und Tracker-Blocker
- ✔️ Ideal für Power-User mit Feintuning-Bedarf
- ✔️ Kompatibel mit Chrome-Erweiterungen
🔴 Cons
- ❌ Kann für Einsteiger zu viel sein (Qual der Wahl)
- ❌ Braucht mehr Systemressourcen
- ❌ Chromium-basiert
- ❌ Kein Open Source
Download: www.vivaldi.com

Waterfox
Ein Fork von Firefox, der noch mehr Wert auf Datenschutz legt, alte Erweiterungen unterstützt und dir die Kontrolle über Updates gibt. Entwickelt in London.
Besondere Stärke: Ähnlich wie Brave in Sachen Datenschutz – aber auf Firefox-Technologie statt Chromium
✅ Pros
- ✔️ Basiert auf Firefox, aber mit noch mehr Privatsphäre
- ✔️ Unterstützt alte Firefox-Erweiterungen
- ✔️ Keine Telemetrie oder Datensammlung
- ✔️ Unabhängig entwickelt
- ✔️ Open Source
🔴 Cons
- ❌ Weniger Verbreitung = weniger Community-Support
- ❌ Keine iOS-Version
- ❌ Gelegentliche Kompatibilitätsprobleme mit modernen Web-Standards (wie bei Firefox)
Download: www.waterfox.net

Opera
Ein Urgestein unter den Browsern – bekannt dafür, recht ressourcenschonend und gleichzeitig sehr anpassbar zu sein. Entwickelt in Norwegen, aber mehrheitlich im Besitz eines chinesischen Konsortiums.
Besondere Stärke: Immer neue Features – für alle, die gern was Neues ausprobieren
✅ Pros
- ✔️ Eingebauter Adblocker & VPN
- ✔️ Viele Anpassungsmöglichkeiten (z. B. KI, Messenger, Musiksteuerung)
- ✔️ Stylishe, nutzerfreundliche Oberfläche
- ✔️ Kompatibel mit Chrome-Erweiterungen
🔴 Cons
- ❌ Mehrheitlich chinesisches Eigentum → Datenschutz-Fragezeichen
- ❌ Das VPN ist eigentlich nur ein Proxy (nicht wirklich verschlüsselt)
- ❌ Chromium-basiert
- ❌ Kein Open Source
Download: www.opera.com
Von diesen fünf würde ich den meisten Leuten Firefox oder Brave empfehlen. Beide machen ihre Sache richtig gut, bieten deutlich besseren Datenschutz als Chrome – und haben eine große Nutzerbasis, falls man mal Hilfe braucht.
Weitere Empfehlungen
Falls die ersten fünf nicht so dein Ding waren – hier sind ein paar weitere, die Datenschutz großschreiben:
LibreWolf – datenschutzstarker Firefox-Fork für Windows, macOS und Linux
Floorp – sehr anpassbarer Browser für Windows, macOS und Linux
Mullvad Browser – super fokussiert auf Privatsphäre (Windows, macOS, Linux)
DuckDuckGo Browser – neue Privacy-Alternative für Desktop (Windows/macOS) & Mobilgeräte (Android/iOS)
Zen – anpassbar, Windows-only
Orion – Mac-exklusiv, von den Kagi-Machern
Mehr Browser-Vergleiche findest du z. B. auf: https://privacytests.org/ and https://browsers.avoidthehack.com/
Schon deinen neuen Browser gefunden?
Wenn du bereit bist, einen neuen Browser auszuprobieren, schau dir am besten den Browser Guide an – da findest du Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Installation auf PC und Android.
Und im Browser Privacy Guide erfährst du, wie du deinen neuen Browser noch privater und auf dich zugeschnitten machst.