
Windows 10/11 Datenschutz-Guide
Windows sammelt mehr Daten, als viele wissen. Nimm dir 15‑20 Minuten Zeit, um ein paar Einstellungen zu checken – so kontrollierst du, was Microsoft über dich weiß, und behältst trotzdem die Features, die du wirklich nutzt.
Warum Privatsphäre‑Einstellungen unter Windows wichtig sind
Windows ist längst nicht nur ein Betriebssystem – es ist auch eine große Datensammel-Plattform. Jedes Mal, wenn du den PC nutzt, merkt Windows sich:
- Welche Apps du öffnest
- Was du tippst
- Wo du dich befindest
- Manchmal auch Sprachaufnahmen
Viele merken gar nicht, wie viel gesammelt wird, weil vieles im Hintergrund passiert. Die Standard‑Einstellungen sind so gesetzt, dass Windows eine große Menge Daten mit Microsoft teilt. Manche sagen: Microsoft will damit Windows besser machen und Features verbessern. Ich sag: Es ist sinnvoll, selbst zu wählen, wie viel man teilen will.
Die gute Nachricht: Man kann Windows & Microsoft Produkte deutlich privater machen. Und genau das machen wir hier in diesem Guide.
Wichtige Datenschutzeinstellungen in Windows
Los geht’s mit den Einstellungen, die den größten Einfluss haben. Bei Windows 10 und 11 sind sie ähnlich – die Namen und Orte weichen nur ein bisschen ab.
Zum Beispiel:
- In Windows 10 findest du Datenschutz unter: Einstellungen → Datenschutz
- In Windows 11 heißt es: Einstellungen → Datenschutz & Sicherheit
In Windows 10 siehst du in der linken Seitenleiste zwei Gruppen: „Windows-Berechtigungen“ und „App‑Berechtigungen“. In Windows 11 gibt es drei Bereiche: „Sicherheit“, „Windows‑Berechtigungen“ und „App‑Berechtigungen“. Wir konzentrieren uns auf „Windows‑Berechtigungen“ – da liegt der größte Hebel.
Allgemeine Datenschutzoptionen
Hier geht es um Werbung und App-Vorschläge.
Empfehlung: Einfach alle Schalter auf aus. Die einzige Ausnahme könnte der Zugriff auf deine Sprachliste sein – besonders, wenn du mehrere Sprachen nutzt. Aber selbst das ist in den meisten Fällen ziemlich egal.
Spracherkennung, Freihand- & Eingabeanpassung
Diese beiden Abschnitte regeln, wie Windows mit deinen Sprachbefehlen, deiner Handschrift und deiner Tipperei umgeht.
Was wird gesammelt:
- Sprachaufnahmen bei Cortana oder Sprachbefehlen
- Handschriftproben (bei Stylus oder Touchscreen)
- Eigene Wörter, die du zum Wörterbuch hinzufügst
- Deine Rechtschreibkorrekturen
Wenn du das alles deaktivierst, könnte die Erkennung minimal schlechter werden – aber ganz ehrlich: Ich habe noch niemanden getroffen, dem das aufgefallen wäre. Nur eins solltest du lassen: Das Wörterbuch löschen – wenn du es regelmäßig benutzt.
Empfehlung: Alle Schalter auf aus. Fertig.
Diagnose & Feedback
Windows sammelt Diagnose-Daten darüber, wie dein System läuft und wie du es nutzt. Du hast zwei Optionen: „Erforderlich“ oder „Optional“.
Empfehlung: Stell auf „Erforderliche Diagnosedaten“ – bringt mehr Datenschutz, ohne Einfluss auf Updates oder Fehlerbehebungen.
Alle anderen Optionen in diesem Abschnitt (z. B. „individuelle Erfahrungen“, „Diagnosedaten anzeigen“, etc.) kannst du ebenfalls ausschalten. Die Feedbackhäufigkeit am besten auf Nie setzen und zu guter letzt: Diagnosedaten löschen.
Aktivitätsverlauf
Windows kann mitverfolgen, was du so alles am Rechner machst – also welche Apps du nutzt, welche Dateien du öffnest, welche Websites du besuchst – um dir Features wie „Timeline“ und besseres Task-Switching zu bieten.
Was gesammelt wird: Ein detailliertes Protokoll deiner Nutzung, das lokal gespeichert und ggf. mit anderen Geräten synchronisiert wird.
Die Abwägung: Die „Timeline“-Funktion kann praktisch sein, wird aber selten genutzt – und verfolgt ziemlich alles was du am PC machst.
Empfehlung: Die meisten können „Meinen Aktivitätsverlauf auf diesem Gerät speichern“ getrost abschalten. Wenn du die Funktion genutzt hast: Erst „Aktivitätsverlauf löschen“, dann deaktivieren.
Suchberechtigungen
In Windows 11 findest du diese unter Datenschutz & Sicherheit. In Windows 10 heißt es einfach „Suche“ auf der Hauptseite. Was uns interessiert, ist Suchberechtigungen (in Windows 10: Berechtigungen & Verlauf).
Hier kannst du einstellen, wie dein Suchverlauf gespeichert und verwendet wird.
Empfehlung: Alles ausschalten und den Gerätesuchverlauf löschen.
App-Berechtigungen
Jetzt kommen wir zum letzten Abschnitt – hier kannst du kontrollieren, auf welche Geräteeigenschaften deine Apps zugreifen dürfen. Zum Glück sind die Optionen ziemlich selbsterklärend.
Wenn du wenig Zeit hast, checke zuerst diese Punkte:
- Standort
- Kamera
- Mikrofon
- Stimmaktivierung
- Kontoinformationen
Hier hängt es natürlich von deinem Nutzungsverhalten ab. Wichtig ist nur: Die Apps, die Zugriff haben, sollten diesen Zugriff auch wirklich brauchen.
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Weitere Überlegungen
Wie auch im Android- und Google-Datenschutz-Guide gibt es hier eine Mischung aus lokalen und kontoweiten Einstellungen.
Microsoft-Konto-Einstellungen
Du erreichst dein Microsoft-Konto unter: https://account.microsoft.com/.
Nach dem Einloggen klickst du links auf Datenschutz. Vieles davon ist mit den Windows-Einstellungen synchron – aber nicht immer. Vor allem, wenn du mehrere Geräte nutzt.
Empfehlung: Geh alle Punkte durch und prüfe, ob sie zu den Änderungen passen, die du oben gemacht hast. Wenn ja: super! Wenn nicht: anpassen.
Wenn du schon mal da bist, kannst du auch sehen, welche Daten Microsoft über dich gespeichert hat. In fast allen Bereichen gibt’s die Möglichkeit, deine Daten einzusehen, herunterzuladen oder zu löschen.
Ich persönlich hab mein Rechtschreib-Wörterbuch behalten (nutze ich ständig) – alles andere gelöscht.
Windows-Updates und Datenschutz
Ein nerviger Punkt: Große Windows-Updates setzen manchmal deine Datenschutzeinstellungen zurück.
Das betrifft meist nur größere Versionssprünge (z. B. von 21H2 auf 22H1), nicht die monatlichen Sicherheitsupdates.
Folgende Einstellungen können dabei zurückgesetzt werden:
- Werbe-ID
- Diagnose-Daten
- Einige App-Berechtigungen
Empfehlung: Speichere dir diesen Guide als Lesezeichen und schau nach jedem großen Update nochmal rein. Du bekommst in der Regel eine Benachrichtigung, wenn Windows ein größeres Update gemacht hat – das ist dein Signal, die Einstellungen nochmal zu checken.
Bei manchen Updates fragt Windows dich direkt nach Datenschutzeinstellungen. Klick da nicht einfach blind durch – oft geht es um genau die Sachen, die wir gerade konfiguriert haben.
Fazit
Du hast jetzt die wichtigsten Datenschutzeinstellungen in Windows im Griff! Die Änderungen wirken im Hintergrund und reduzieren still und leise, wie viele Daten Microsoft über dich sammelt – ohne dass du auf Funktionen verzichten musst, die du wirklich brauchst.